Dark Silence
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Dark Silence

Die dunklen Schatten sind unsichtbar - selbst wenn sie direkt vor dir stehen...
 
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 Die Straßen von London

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Dean
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BeitragThema: Die Straßen von London   Die Straßen von London EmptyDo Sep 13, 2012 1:26 pm

Dean war wütend. Wieso konnten sich diese Menschen nicht benehmen, wenn sie ihm schon das Leben schwer machen mussten? Der Gestank und das unnötige Geplapper war schon nervenaufreibend genug, zu allem Überfluss wurde er auch dauernd blöd angeredet. Als ob er nichts besseres zu tun hatte! Die Berichte für Morgan mussten morgen fertig sein und er hatte auch noch keine Ahnung, wo sich die übermütigen Vampire, die London unsicher machten, aufhielten. Das war im Moment aber nebensächlich - wichtiger war jetzt, wie er diese aufdringliche Studentin abschütteln konnte. Seit einer geschlagenen Stunde versuchte sie verbissen, mehr als drei Worte auf ihre Fragen aus ihm herauszubekommen. Fast bitter schmunzelte Dean - er konnte lange schweigen, wenn er wollte. Leider war seine Geduld ebenfalls begrenzt und so sah er sich nicht ewig imstande, das Mädchen zu ertragen. Natürlich könnte er laufen. Bei seiner Geschwindigkeit und Ausdauer konnte sie unmöglich mithalten. Doch er war ausgezehrt und müde und hatte nun wirklich keine Lust auf einen Marathon bis zu seinem Appartement. Die Hände in den Hosentaschen der dunklen, ausgewaschenen Jeans, die ein wenig zu lang war, und den schwarzen halbhohen Stiefeln stapfte er dahin, mit einer gewissen Eleganz und Kraft. Die Augenbrauen waren zusammengezogen, die Lippen zu einer dünnen Linie zusammengepresst, auf den Boden starrend bahnte er seinen Weg durch das dichte Gedränge von London. Vor allem um drei Uhr nachmittag war hier viel zu viel los für seinen Geschmack. Aber wer fragte schon ihn nach seiner Meinung?
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BeitragThema: Re: Die Straßen von London   Die Straßen von London EmptyFr Sep 14, 2012 12:58 pm

Keira rührte den Latte Macchiatto vor ihr auf dem Tisch nicht an, sie war viel zu vertieft in ihre Gedanken. Seit Tagen hatte sie nichts mehr von ihnen gespürt, geschweige denn, eine gesehen. Verfluchte Blutsauger! Warum ahnten die immer, wenn man ihnen auf der Spur war? Sie waren einfach zu raffiniert um entdeckt zu werden und das machte sie im Moment richtig wütend. Schön wäre, wenn es bei dem einen Problem geblieben wäre, aber wie man so schön sagte: aller guten Dinge sind drei. Keira musste sich bedeckt halten, nachdem sie beinahe von einem dieser Vampire aufgespießt worden war durch ihre Unvorsichtigkeit. Noch dazu gab es eine bestimme Person, die ein Handlanger dieser Kreaturen war und diese Person war leidergottes auch noch ein Mensch! Und natürlich durfte sie diesen Kerl ausfindig machen. Als ob ihr Boss Paul nicht wusste, wie sehr sie die Menschen verabscheute. Er war ein richtiges Ekelpaket. Grübelnd saß sie in dem überfüllten Café irgendwo in London und musste sich auch noch mit solchen Möchtegern-Typen herumschlagen, die dauernd mit ihren Anmachsprüchen versuchten, sich zu ihr zu setzen oder sie zu sich nach Hause mitzunehmen. Nirgendswo hatte sie ihre Ruhe, was das Fass in ihr zum Überlaufen brachte, aber nach außen hin war sie völlig ruhig und abweisend. Geschmeidig stand sie vom Tisch auf und bahnte sich einen Weg durch die drängende Masse nach draußen. Der Wind fuhr ihr durch die braun - blassroten Haare und peitschte ihr Haarsträhnen ins Gesicht, die Hände hatte sie in den Taschen ihres Mantels vergraben und den Kragen hochgezogen, sodass ihr ein wenig der Anblick der nervtötenden Menschen erspart blieb. Ihr Körper strahlte eine übernatürliche Energie aus, die sie verbergen hätte können, wenn sie es gewollt hätte. Aber warum auch, wenn die Menschen sie sowieso nicht spüren konnten und sie in ihrem Umfeld nur ihre eigene Aura wahrnehmen konnte?


Zuletzt von Keira am So Sep 23, 2012 1:08 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Die Straßen von London   Die Straßen von London EmptyFr Sep 14, 2012 1:34 pm

Dean fauchte ein junges Mädchen an, das ihn anrempelte.

Pass doch auf!

Unwirsch blitzte er es an, drehte sich dann weg und schob ungeduldig einen hochgewachsenen Mann zur Seite. Genervt ließ er ein Schnauben hören. Hatten die alle wirklich nichts besseres zu tun, als sich ihm in den Weg zu stellen? Sein Blick schweifte durch die Gegend, er versuchte, den Gestank der Menschen auszublenden und sich ausschließlich auf die Auren der Übernatürlichen zu konzentrieren. Was mitunter gar nicht so einfach war. Die meisten der nervigen Kreaturen hatten einen ziemlich penetranten Geruch und schienen das Wort Hygiene auch erst zum ersten Mal zu hören. Dean rümpfte angewidert die Nase, seine Augen verengten sich zu Schlitzen, während sich seine Nasenlöcher leicht blähten und er stirnrunzelnd nach energetischen Quellen suchte. Nicht weit von ihm bemerkte er eine Auraveränderung, ein besonders helles und durchdringendes Exemplar.

Gestaltwandler...

, murmelte er vor sich hin, was ihm einige fragende Blicke der Umstehenden einbrachte. Er ignorierte dies, fokusierte stattdessen komplett auf das Wesen vor ihm. Eine junge Frau, die sich nun in seine Richtung drehte, den Kopf stolz erhoben und eine gewisse Eleganz ausstrahlend. Ihr Gesicht war zierlich und das erste Wort, das ihm einfiel, war sehr attraktiv. Er hatte schon viele schöne Frauen gesehen, gekannt und sich mit ihnen eingelassen. Letztendlich waren sie aber doch zu oberflächlich für seinen Geschmack. Tja, was konnte man von Menschen auch anderes erwarten? Dieses Mädchen aber faszinierte ihn - ihm kam es vor, als hätte er es schon mal gesehen. Aber selbst wenn - das konnte Jahrzehnte her sein.
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BeitragThema: Re: Die Straßen von London   Die Straßen von London EmptyFr Sep 14, 2012 1:50 pm

Keira konnte es deutlich spüren. Die Aura eines Wesens ihrer Art. Eines Gestaltwandlers. Unaüffällig drehte sie sich um, die Menschen rempelten sie an oder wichen ihr mit kurzen verstohlenen Blicken auf sie aus.

Stell dich woanders hin!

Keira warf der pummeligen Dame einen vernichtenden Blick zu, woraufhin sie eilig das Weite suchte. Ja, man unterschätzte sie. Und das war ihr größter Vorteil gegenüber den Untoten. Sie hob den Kopf und in ihren Augen blitzte die Herausforderung, als sie dem blick des Gestaltwandlers begegnete. Ganz offensichtlich hatte er sie auch gesehen. Sie machte sich nicht erst die Mühe, ihre Aura zu verbergen, sondern ließ sie noch mehr aufblühen. Kurz maß sie den äußerst gutaussehenden jungen Mann mit den Augen, bevor sie hinter sich eine andere, dunkle und mächtige Aura wahrnahm. Ein kühles Lächeln umspielte ihre Lippen.

Volltreffer..

,murmelte sie, bevor sie sich umdrehte und einen schwarzhaarigen Mann in einer Gasse verschwinde sah. Die Anmut und die zielsichere Art, mit der sich der Fremde bewegte, zeichnete ihn eindeutig als Vampir aus. Als sie ihm unauffällig folgte, spürte sie die Aura des Gestaltwandlers hinter sich, die er zu verbergen begann und halb amüsiert, halb bitter dachte sie, dass dies wohl recht lustig werden würde. Dann bog sie um die Ecke und zerrte den Vampir von einer jungen, hilflosen Frau weg, die sofort in sich zusammensank.


Zuletzt von Keira am Sa Sep 15, 2012 7:11 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Die Straßen von London   Die Straßen von London EmptyFr Sep 14, 2012 2:04 pm

Dean beobachtete die junge Frau, wie sie einem Vampir nachging. Anscheinend war sie wie er eine Vampirjägerin. Zugegebenermaßen sah sie zerbrechlich und schwach aus, aber er wusste, dass man bei Frauen oft ganz daneben lag, sobald man solche Gedanken hegte. Unauffällig folgte er ihr, seine Augen entdeckten sie mühelos in einer dunklen Gasse, wo sie einer jungen Frau das Leben rettete. Er lehnte sich gegen die Wand, verschränkte die Arme und beobachtete, wie sie dem Vampir kaltblütig den Garaus machte. Eine Augenbraue gehoben, öffnete er den Mund, um was zu sagen:

Denkst du nicht, dass das ziemlich auffällig ist? Es wäre klüger, ihm das Herz rauszureißen. Dann wird er zu Asche.

In seiner Stimme lag nicht die gewohnte Kälte und Reserviertheit. Zu seiner eigenen Verwunderung klang er nicht mal überlegen oder arrogant, wie er es sonst zu sein pflegte. Blitzschnell setzte er wieder die kalte Maske auf, die seine Gefühle verbarg. Mit den Jahren hatte er gelernt, seine Gefühle zur Seite zu schieben und der Kälte Platz zu machen. Gefühle waren auf dieser Welt nur umständlich und unnötig.
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BeitragThema: Re: Die Straßen von London   Die Straßen von London EmptyFr Sep 14, 2012 2:14 pm

Keira wischte gerade den Dolch an dem Hemd des toten Vampires ab, als eine Stimme sie herumfahren ließ. Ihr gegenüber, lässig an die Hauswand gelehnt, stand der junge Mann. Seine Miene war ausdruckslos und kalt, doch war sie sich sicher, dass er eben noch mit anderen Emotionen zu ihr gesprochen hatte. Sie warf noch einen kurzen verächtlichen Blick auf den leblosen Körper, der sich langsam zu zersetzen begann, bevor sie antwortete:

Nicht nötig. Der Dolch sorgt dafür, dass die Menschen ihn nicht sehen können und den Rest erledigt dann das Alter dieses Bastards.

Sie drehte sich um und zwang sich, ausdruckslos und kühl zu bleiben, als sie zu der jungen Frau und neben ihr in die Hocke ging. Ihre Finger strichen sacht über den blutigen Hals und über ihre Lippen drangen Worte in altgriechisch, dann erhob sie sich und befahl der Frau, aufzustehen. Wortlos und beinahe schon gelangweilt beobachtete sie, wie die Frau verwirrt aus der Gasse stolperte. Mehr als die Erinnerung an eine lange Nacht in einem Club würde sie nicht haben.
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BeitragThema: Re: Die Straßen von London   Die Straßen von London EmptyFr Sep 14, 2012 2:23 pm

Dean ließ die Frau mit gehobener Augenbraue an sich vorbeigehen, dann wandte er sich wieder der viel interessanter wirkenden Gestaltwandlerin zu, ließ den Blick über sie schweifen, ein distanziertes Lächeln auf den Lippen.

Ich sehe, du kennst dich aus.

In seiner Stimme schwang ein wenig Erstaunen, aber auch Anerkennung mit, was er sofort unterband und die Lippen zu einer dünnen Linie zusammenpresste. Er hasste seine emotionalen Ausbrüche. Jeder einzelne von ihnen gab ihm das Gefühl, verletzlich zu sein. Was er letzten Endes ja auch war. Aber sein Stolz verbat es ihm, das zuzugeben. Wer behauptet auch gern von sich, leicht durchschaubar zu sein?

Du arbeitest für Paul?

, fragte er nun, merklich distanzierter. Er konnte es an ihr riechen - Paul war ihm bekannt. Er hatte ihn seit Jahren nicht mehr gesehen, aber den Geruch seines Cousins vergaß er nie. Ihm war zu Ohren gekommen, dass er hier in der Gegend seine Agenten herumschickte und Aufträge erledigen ließ, die eigentlich Deans Aufgabe gewesen wären. Da Dean als Einzelgänger arbeitete, war es für ihn schwieriger, Aufträge zu bekommen. Trotzdem war er ziemlich bekannt in den Kreisen der Gestaltwandler als der große Vampirschrecken. Mit einem selbstgefälligen Lächeln erinnerte er sich an die Zeit, als er reihenweise Blutsauger an einem Tag um die Ecke gebracht hatte. Wenn er Glück hatte, würde er heute seinen ersten seit drei Tagen erledigen. Falls ihm nicht die gutaussehende Artgenossin in die Quere kommen würde. Aber wie hieß sie noch gleich?
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BeitragThema: Re: Die Straßen von London   Die Straßen von London EmptyFr Sep 14, 2012 2:34 pm

Mit einer Handbewegung ließ Keira den Dolch in der Manteltasche verschwinden.

Sieht man mir das an?

, fragte sie und der ironische Unterton war nicht zu überhören. Er war faszinierend. Kühl, emotionslos und dann doch wieder kurz, wie sollte sie es am besten ausdrücken? Ja, kurz schimmerte etwas ihr nur allzu Bekanntes durch seine kalte Fassade. Das Gefühl, nicht respektiert zu werden. Im Inneren war er zerbrechlich. Gleich wie sie. Aber genau wie er, ließ sie es sich nicht anmerken, indem sie die Kühle und Distanzierte spielte. Die Erkenntnis, dass er über Paul Bescheid wusste, überraschte sie für einen kurzen Moment.

Ja. Aber hätte ich die Chance, ihm alles zurückzugeben, was er mir und den anderen antut, würd ich's sofort tun.

, sagte sie und fluchte innerlich. Was sagte sie da bloß? Er war fremd. Vielleicht gefährlich. Auch wenn er ein Gestaltwandler war. Man konnte ja nie wissen, wer heute mit dem Teufel im Bunde war. Außerdem ging es ihn nichts an, was sie dachte. Sie erlaubte sich nicht, ihre Gefühle zu zeigen und das war ihr bis jetzt immer gelungen, bis er auftauchte. Bei ihm bröckelte ihre so mühsam erarbeitete Fassade und sie war sich sicher. Irgendwo hatte sie ihn schon gesehen. Jetzt musste sie aufpassen, sonst verriet sie ihm am Schluss sogar noch, wie sie hieß.
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BeitragThema: Re: Die Straßen von London   Die Straßen von London EmptyFr Sep 14, 2012 2:42 pm

Er musste auflachen. Da war er wohl doch nicht der Einzige, der Rachegelüste gegen Paul hegte.

Oh, ihn kennt so ziemlich jeder Vampirjäger. An Paul kommt niemand vorbei.

Dean sah ihren Gesichtsausdruck und musste beinahe schmunzeln. Es war klug von ihr, Misstrauen zu zeigen. Das Distanzierte konnte er ihr zwar nicht so wirklich abkaufen, weil sie doch eine ziemlich temperamentvolle Aura hatte, die nur wartete, geweckt zu werden. Und doch war es bewundernswert, wie sehr sie sich zügelte und zurückhielt. Er musterte sie noch einmal, zuckte dann mit den Schultern und drehte sich um.

Richte ihm einen Gruß von Dean aus, ja?

, rief er noch über die Schulter, bevor er Richtung Hauptplatz schlenderte. Er durfte kein Interesse zeigen. Interesse war verletzlich sein und das konnte er sich bei aller Liebe nicht leisten.
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BeitragThema: Re: Die Straßen von London   Die Straßen von London EmptyFr Sep 14, 2012 2:49 pm

Stirnrunzelnd sah sie ihm nach, als er in der Menschenmasse verschwand und sie ihn doch immer noch sehen konnte. Dean. Den Namen hatte sie schon irgendwo gehört. Und dass er ihren Boss kannte, war nur ein weiterer Beweis dafür, dass sie recht hatte und sie ihn schon mal getroffen hatte. Dann traf die Erkenntnis sie wie der Blitz. Dean Winchester. Einer der berüchtigsten Vampirjäger der Geschichte.

Na, da wird Paul sich aber sehr freuen. Der sucht nämlich schon lange nach dir...

, murmelte sie und war sich nicht sicher, ob er es gehört hatte. Besser, er hatte es nicht gehört. Käme Paul dahinter, dass sie ihm gesagt hatte, dass er ihm schon lange auf der Spur war um ihn zur Rede zu stellen und ihn nachher einfach zu beseitigen, würde sie ernsthafte Probleme kriegen, die sie sich im Moment nicht leisten konnte. Irgendwas sagte ihr, dass sie nicht zulassen konnte, dass er starb und das machte ihr Angst. Gefühle für jemanden anderen zu hegen war das Allerletzte, was sie sich jetzt wünschte zu haben.
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BeitragThema: Re: Die Straßen von London   Die Straßen von London EmptyFr Sep 14, 2012 2:57 pm

Natürlich waren alle seine übernatürlichen Sinne weiterhin auf sie gerichtet und so hörte er ihre Worte, als würde sie dicht hinter ihm gehen. Er blieb stehen und drehte sich dann langsam um, legte den Kopf schief und kam zurück. Die Hände schob er in die Hosentaschen und sah sie mit einem undefinierbaren Blick an.

Er will mich tot sehen, hab ich recht?

Seine Stimme war nicht mehr selbstgefällig, stattdessen schwang ein resignierter, müder Unterton mit, den er nicht mal zu verbergen versuchte. Schon so oft war ihm jemand auf den Fersen gewesen, aber dass Paul nun auch zu den Idioten gehörten, die ihn beseitigen wollten. Bisher hatte das niemand geschafft - wie man unschwer erkennen konnte. und selbst wenn Paul ihm hinterher war. Er wusste, was er zu tun hatte. Nicht umsonst war er einer der Geschicktesten in seinem Gebiet, wobei ihm vorkam, dass das Mädchen vor ihm ihm in nichts nachstand. Er wartete auf eine Antwort, blickte sie aus grauen Augen forschend an und wartete.

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BeitragThema: Re: Die Straßen von London   Die Straßen von London EmptyFr Sep 14, 2012 3:10 pm

SIe hatte natürlich nichts anderes erwartet, als er dass er zurückkommen würde und deshalb war sie gefasst, als er wieder vor ihr stand. Sein intensiver Blick schien sich in sie zu bohren und in den grauen Augen blitzte Herausforderung.

Ja.

, seufzte sie.

Nicht nur er. So ziemlich alle, die für ihn arbeiten, versuche seit Wochen, dich ausfindig zu machen. Wäre ich Paul treu ergeben, müsste ich dich also irgendwie bewusstlos machen und dich ihm ausliefern. Aber das bin ich nun mal nicht.

, sagte sie schulterzuckend und sie hielt seinen forschenden Blick stand. Sie hatte viele Schwächen, aber Angst hatte sie nicht. Einschüchtern konnte er sie also nicht, worauf sie ziemlich großen Wert legte. Dennoch fragte sie sich, warum sie sich darum kümmerte, was er konnte und was nicht. Bis jetzt hatte sie sich für niemanden interessiert. Aber dieser Dean weckte in ihr das Interesse wieder. Und zwar nach ihm.
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BeitragThema: Re: Die Straßen von London   Die Straßen von London EmptyFr Sep 14, 2012 3:25 pm

Dean kniff die Augen zusammen, als er ihre Antwort hörte. Wahrscheinlich war ein riesiger Batzen Geld auf seinen Kopf ausgesetzt, so wie er die Regierung kannte.

Das war also der Dank für das Umbringen des Bösen...

, dachte er bitter, hielt dann inne und starrte das Mädchen an.

Wieso nicht? Du hast keinen Grund, mir zu vertrauen oder mich zu schützen. Keinen einzigen.

Er wusste, dass er damit vielleicht sogar ihre Meinung ändern und seinen Tod beschleunigen würde, aber das war ihm im Moment egal. Aber was konnte er machen? Die Gestaltwandlerin war einfach faszinierend. So unnahbar und doch verletzlich. Fast konnte er sich selbst in ihr erkennen.
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BeitragThema: Re: Die Straßen von London   Die Straßen von London EmptySa Sep 15, 2012 7:07 am

Keira besah ihn mit einem wissenden, bitteren Lächeln, während sie ihren Dolch aus der Tasche zog.

Stimmt, es gibt wirklich keinen Grund.

, sagte sie und ging langsam um ihn herum. Die scharfe Klinge des Dolches streifte seinen Hals und etwas Blut lief seinen Hals herunter, bevor sich die Wunde wieder schloss. Sie wusste nicht, was sie gerade tat und warum überhaupt, denn eigentlich hatte sie immer einen guten Meter Abstand zu den Fremden. Es lag an ihm. Die Kühle und die Herausforderung die er ausstrahlte, stachelten sie gerade zu an, ihn zu provozieren.

Ich könnte dich einfach gleich umbringen.

, sagte sie und streckte sie herauf, sodass sie die Worte in sein Ohr flüstern konnte. Dann wich sie zurück, lachte kurz auf und steckte den Dolch weg. Sie war nicht mehr sie selbst, das wusste sie. Vage hatte sie wahrgenommen, dass er ausgezeichnet gut roch. Nach Moschus und noch etwas anderem. Etwas Dunklem, etwas Geheimnisvollem. Es wäre wohl wirklich am Besten gewesen, wenn sie ihn umbrachte. Wer weiß, zu welchen absurden Gedanken er sie noch verleiten würde.
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BeitragThema: Re: Die Straßen von London   Die Straßen von London EmptySo Sep 16, 2012 4:09 pm

Was zum Teufel machte das Mädchen da? Anstatt ihn einfach abzustechen (was er natürlich nie einfach hingenommen hätte), steifte sie um ihn herum wie eine kuschelsüchtige Katze. Das bisschen Blut, das sie durch eine nicht schmerzende Wunde runterrinnen ließ, störte ihn nicht weiter. Er war weiterhin auf sie konzentriert und schien sie mit den Augen zu durchleuchten. Sein Blick schwiff über ihr samtig aussehendes Haar und ihre zarte Haut, die hellen, wachsamen Augen, von dunklen Wimpern umrahmt. Er fragte sich, wie sich ihre Haut unter seinen Lippen wohl anfühlen würde und verwarf den Gedanken sofort wieder. Frauen waren Monster - jedenfalls aus seiner Sicht. Und nur durch ein einzelnes Mädchen, das zufällig vor seine Füße lief, würde sich seine Meinung Frauen gegenüber auch nicht ändern. Er ließ sie keinen Moment aus den Augen, realisierte jede ihrer Bewegungen und spannte die Muskeln an.

Dann bring es hinter dich, Darling.
Seine Stimme war rauh, was ungewöhnlich war. Normalerweise konnte er mit einer solchen Trockenheit antworten, dass es ihn wunderte, dass er überhaupt zu sprechen vermochte. Er hatte aus gutem Grund den Kosenamen "Darling" benutzt. Vielleicht war das für sie nur ein Spiel mit dem Feuer, das er in ihr entfacht hatte, aber er sah es nicht als Spiel. Das Leben ließ einem keine zweite Chance, selbst wenn man noch so sehr bittet. Das Leben ist einfach nicht fair. Ende der Diskussion.
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BeitragThema: Re: Die Straßen von London   Die Straßen von London EmptyMo Sep 17, 2012 11:18 am

Sie beobachtete aufmerksam, wie sich seine Muskeln unter dem schwarzen Hemd anspannten und sie musste sich wirklich zusammenreißen, um sich nicht mit der Zunge über die Lippen zu fahren. Schlimm genug, dass er sie dazu verleitete, Dinge zu tun, die sie sonst nie machen würde, wenn sie bei klarem Verstand gewesen wäre. Was sie aber anscheinend im Augenblick ganz und gar nicht war. Er war wirklich attraktiv. Aber das hatte sie schon zuvor gewusst, ehe sie wusste, wer er war. Attraktiv, klug, skrupellos. Davon hing sein Ruf ab. Eine gefährliche Kombination.
Sie zuckte kurz mit den Schultern und eine Haarsträhne fiel ihr ins Gesicht, die sie hastig aber elegant wieder zurückstrich. In ihren Augen blitzte der Schalk auf.

Wenn du mir heute beim Jagen in die Quere kommst, könnte es passieren, dass ich den Falschen erwische.

, sagte sie leichthin, drehte sich um und verschwand mit einem letzten Blick über die Schulter in der Menschenmasse. Diese Drohung hatte sie ernst gemeint. Nur wusste sie nicht, ob sie ernst machen würde, wenn er dann zum wiederholten Mal vor ihr stehen würde.
Mit diesem beunruhigenden Gedanken verließ sie das Stadtzentrum Londons, um sich außerhalb vor abgelegenen Clubs auf die Lauer zu legen und ihrem zweiten Opfer den Todesstoß verpassen zu können. Doch ihr außergewöhlicher Geruch hing noch lange in der Luft und führte so manch übernatürliche Wesen genau in ihre Richtung.
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BeitragThema: Re: Die Straßen von London   Die Straßen von London EmptyMo Sep 17, 2012 2:32 pm

Etwas sprachlos blickte Dean ihr nach, als sie in der Menge verschwand. Er blinzelte zweimal, um sich zu vergewissern, dass sie wirklich gegangen war. So sicher war er sich jetzt nämlich nicht gewesen. Seine Gedanken kreisten nur so herum, er konnte keinen klaren Kopf bekommen. Was hatte sie mit ihm angestellt? Es kam ihm so vor, als wäre sie immer noch hier. Ihr Geruch war unverkennbar - selbst nach wenigen Minuten, in denen er sie gerochen hatte. Trotz den Jahren der Übung war es ihm unmöglich, sie zu vergessen.

Verdammte Scheiße, was ist nur los mit mir?

, murmelte er vor sich hin, als er zurück auf die Straße trat und prompt mit einem Mann zusammenstieß, dem er fast einen Haken verpasst hätte. Er merkte selbst, dass seine Energie konzentriert und geladen war, er war bis aufs Äußerste gespannt und zuckte bei jeder verdächtigen Bewegung zusammen, drehte sich um und fixierte einen Punkt in der Ferne, nur um dann enttäuscht weiterzugehen. Im Hinterkopf überlegte er fieberhaft, wie das Mädchen hieß. Er wusste, dass sie einen ungewöhnlichen Namen für eine Gestaltwandlerin trug. Und trotzdem konnte er sich nicht erinnern.
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BeitragThema: Re: Die Straßen von London   Die Straßen von London EmptyMo Sep 17, 2012 2:48 pm

Keira's Gefühle fuhren Achterbahn. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Ihn, einen der berüchtigsten Gestaltwandler so herauszufordern? Ihre Gedanken kreisten nur noch um ihn, seinen muskulösen Körper, das schöne Gesicht, die Lippen, die er immer trotzig zu einer Linie zusammenpresste und die sie nur zu gerne mal auf ihren gespürt hätte...Halt! Sowas durfte sie nicht denken! Nie und nimmer!

Verdammte Scheiße...

, murmelte sie und trat kurzerhand gegen einen Wasserspoiler, der umkippte und alle Leute im Umkreis von 5 Metern nass spritzte. Jetzt hatte sie nicht nur mehr keine Kontrolle über ihre Gefühle, auch ihre Kraft und Energie lud sich unkontrolliert aus. Sie musste schleunigst etwas tun, am besten jemanden kalt machen, bevor sie sich noch in ersthafte Schwierigkeiten brachte. Wie sollte man auch einem Polizisten erklären, dass man vor lauter Frust den Wasserspoiler umgestoßen und dann wie wild geworden in übernatürlichem Tempo durch die Menschenmassen gefegt war? Die würde sie geradewegs in die Psychatrie einweisen. Geisteskrank. Obwohl sie natürlich leicht entkommen konnte.

Als wäre das im moment mein größtes Problem...

, dachte sie bitter und marschierte schnurstracks in die nächste Bar. Vielleicht fand sich ja dort die Ablenkung, die sie brauchte.

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Zuletzt von Keira am Di Sep 18, 2012 12:50 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Die Straßen von London   Die Straßen von London EmptyMo Sep 17, 2012 3:19 pm

Ihr Geruch führte ihn - wie einst Eurydike im Labyrinth des Minotaurus den Wollfaden ausgelegt hatte - und so folgte Dean der Spur, die ihn direkt ins Verhängnis führen würde, dessen war er sich sicher. Natürlich wusste er, dass die Gefahr, dass Paul auftauchen und ihn kaltmachen würde, ziemlich gering war, trotzdem wollte er nichts riskieren und unterdrückte seine Aura komplett. Nun wirkte er wie ein muskulöser junger Mann auf dem Weg in die nächste Bar. Teilweise stimmte das ja auch. Nur war ihm die Wahl der Bar ziemlich wichtig und seine Stärke war ungefähr das dreifache eines muskulösen Menschen. Mit den Jahren war es ein Leichtes für ihn geworden, seine wahre Identität zu verbergen, die Feinde waren inzwischen mehr geworden und er nach wie vor unauffindbar. Etwas gegen ihn in der Hand zu haben war schwer, denn er arbeitete präzise und genau, wusste, was er tun musste, um falsche Spuren zu legen und die richtigen zu verwischen. Darin war er unbestreitbar gut, schaffte es, selbst Paul, sein eigenes Fleisch und Blut, seinen Cousin, mit dem er viele Jahre verbracht hatte, zu täuschen. Als er sich vor einigen Jahrzehnten von Paul losgesagt hatte, war die Debatte entfacht - er war der erste Gestaltwandler, der Anspruch auf Freiheit und Selbstständigkeit erhob. In jungen Jahren werden die Gestaltwandler und auch die anderen Wesen einem Meister zugeordnet, der sie in den verschiedenen Künsten ihres Daseins unterrichtet und ihnen alles beibringt, was er selbst weiß. Die Regeln werden klargemacht, Grenzen gesetzt und Fehltritte bestraft. Jedes Versagen des Schülers ist eine Schande seines Meisters. Dean's Meister Oron war schon lange tot. Seine Sippe hatte sich gegen ihn gestellt und gemeutert. Für Dean war das besonders schwer mitanzusehen, aber er war noch unerfahren und wäre sofort mit umgekommen, wenn er nicht untergetaucht wäre. Als Lieblingsschüler und Jahrgangsbester war er vielen ein Dorn im Auge. Inzwischen hatte er sich den ganzen Unannehmlichkeiten der ehemaligen Freunde entledigt, hatte die Leichen vergammeln lassen oder per Post den Familien schicken lassen als Zeichen - mit Dean ist nicht zu spaßen. Legt euch mit ihm an und er rechnet mit euch ab. Ganz egal, wie hoch eure Ansprüche sind.

Für ihn war Skrupellosigkeit immer eine Tugend gewesen, die er von Anfang an besessen hatte. Auch Stärke, Mut und Unfehlbarkeit waren Eigenschaften, die er sich selbst, ohne eingebildet wirken zu wollen, hoch anrechnete. Aber durch das Auftauchen einer einzigen jungen Frau waren seine Gefühle und Gedanken wie in einem unausweichlichen Wirbelsturm. Inmitten des ganzen Chaos stand er selbst - im Reinen mit sich und der Welt, genau wissend, was die Zukunft bringen würde. Um ihn herum tobte der Sturm und fraß alles auf, was ihm in die Quere kam. Die ganzen Barrieren bröckelten, was ihm eine riesengroße Angst einjagte. Distanz und Kälte waren sein einziger Schutz und die Gewährleistung von Respekt. Er konnte es selbst nicht ganz glauben, was das Mädchen mit ihm angestellt hatte, aber es war eine Tatsache, dass er sich nie aus der Ruhe bringen ließ und auch nie länger als ein paar Sekunden die Gedanken an ein Mädchen verschwendete. Und jetzt gerade brach er die wichtigsten Regeln, die sein Überleben bestimmten!
Am liebsten würde Dean das alles zur Seite schieben und auf einen unglücklichen Zufall schieben, er würde sich eine Frau suchen, mit ihr nach Hause fahren und sie dort einfach... nein, er konnte es nicht. So sehr er sich bemühte, die hübschen Mädchen auf den Straßen Londons zu fixieren - im Vergleich zu Keira waren sie nichts.
Keira - Ja, das war ihr Name. Ein nicht zu auffälliger, aber doch bemerkenswerter Name, der so gut zu ihrer Erscheinung passte. Bezaubernd, schnell, tödlich. Das alles konnte man sich bei ihr gut vorstellen. Und Dean kannte sich in solchen Dingen wirklich am besten aus....

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Bones

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BeitragThema: Re: Die Straßen von London   Die Straßen von London EmptyDi Sep 18, 2012 1:53 pm

Bones schlenderte gelassen durch die Straße auf den Pub zu, mit der Sicherheit, heute einen dieser Dreckskerle erledigen zu können. Er hatte ihn schon lange wahrgenommen und es war ihm ein Leichtes, seinem penedrantem Geruch zu folgen. Manche Vampire wussten einfach nicht, was das Wort "Körperpflege" bedeutete. Er schnaubte. Schon seit Tagen hatte er niemanden mehr in die Finger bekommen, sein Auftraggeber wurde langsam misstrauisch und beunruhigt. Normalerweise machte Bones seinen Job gut, aber es war ein verdammt schwerer Fall. Selbst für einen Meistervampir wie ihn. Ein Mädchen kam auf ihn zu und wollte ihn ansprechen, aber er blitzte sie aus grünen Augen kurz an und sie ging wortlos an ihm vorbei. Hypnosekräfte hatten schon ihre guten Seiten. Aber dann hielt er inne, den Kopf leicht erhoben und witterte. Blut. Vampirblut vermischt mit Menschenblut. Verflucht, er war zu spät gekommen. Aber der Geruch nach Vampirblut war schon recht abgestanden, vielleicht war der Mistkerl ja schon tot. Stirnrunzelnd suchte er mit den Augen den kleinen Vorhof des Pubs ab und sein Blick blieb an einer attraktiven Roothaarigen hängen. Er leckte sich rasch über die Lippen, zwang sich, seine Fänge einzufahren und das leuchtende Grün in seinen Augen zu verbergen. Er hatte seit Tagen nichts mehr getrunken und das kupfrige Aroma, das von dem Mädchen ausging, war einfach zu verlockend. Aber er musste sich beherrschen, das hatte er gelernt.

Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen...

, dacht er halb bitter, halb amüsiert und bahnte sich einen Weg durch die betrunkenen Gäste. Der Geruch nach etwas Vampirischem nahm zu, je mehr er sich der schönen Unbekannten näherte. Sie war anders, definitiv. Und wirklich sehr attraktiv. Zum Anbeißen. Aber warum sie anders war, das würde er bald herausfinden.
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Alaska
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BeitragThema: Re: Die Straßen von London   Die Straßen von London EmptyDi Sep 18, 2012 2:21 pm

Alaska war durstig. Seit ihrem ersten Vampirschulentag, also vor drei Jahren, trank sie regelmäßig Vampirblut, um ihre Stärke beizubehalten. Sie hatte zwar gelesen, dass Menschen dadurch ihre Lebenszeit verlängern würden, aber sie spürte regelrecht, wie sie auch ohne Vampirblut stärker war. Es war wohl ein natürlicher Prozess, wobei sie letzte Woche gemerkt hatte, dass ihre Augen, wenn sie wütend war, feine goldene Adern bekamen, was ihre samtig grünen Augen wunderschön leuchten ließ. Erschrocken war sie dabei schon, aber was konnte sie tun? Sie brauchte das Blut. Und ziemlich sicher würde sie ohne sterben. Aber zugeben, dass sie davon abhängig war, wollte sie nun auch nicht. Sie trat auf die Straße und ließ die Abendsonne auf ihr Gesicht scheinen. Sie wusste, dass ihr Haar im Moment noch intensiver leuchtete und ihre Aura ungewöhnlich hell wurde. Für einen Moment schloss sie die Augen und genoss die letzten wärmenden Strahlen auf ihrer Haut. Als sie die Augen wieder öffnete, blickte sie direkt in die hellen Augen eines Meistervampires. Seine Aura und die Energie, die er ausstrahlte, war so intensiv, dass es sie beinahe umgehauen hätte. Trotzdem blieb sie distanziert, bemerkte aber nicht ohne Genugtuung, dass der Vampir sichtlich angetan von ihr war. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er ihr Gesicht erkennen oder ihre roten Haare dem Bild in der Zeitung zuordnen würde. Und es würde sich entpuppen, ob er sie als Trophäe wollte... oder als Abendessen. Mit beidem konnte sie nicht dienen, dachte Alaska mit einem kühlen Lächeln auf den Lippen. Sie schob einen betrunkenen jungen Mann zur Seite, der sie aber am Arm festhielt. Unwirsch wandte sie sich um und funkelte ihn an. Ihn wegzustoßen wäre sie nicht in der Lage gewesen, aber sie hoffte, ihre einschüchternden Blicke würden ausreichen. Nur leider funktionierte das nicht. Sie kannte ihn. Er war einmal in eine Schlägerei mit ihr geraten, wo sie sein Gesicht komplett entstellt hatte. Und das zahlte er ihr jetzt wohl heim. Das letzte, was sie spürte, war eine Glasflasche, die an ihrer Schläfe zersplitterte und ihr eine Wunde einbrachte. Ein Fausthieb traf sie in die Magengegend, sie hörte ihre Rippen knacken, das Blut rauschte ihr in den Ohren. Das letzte, das sie mitbekam, war eine undeutliche Gestalt, die den Angreifer von ihr wegstieß und sie auf den harten Boden knallte. Kalte Ohnmacht umfing sie und zog sie in den tiefen Tunnel der Dunkelheit.
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BeitragThema: Re: Die Straßen von London   Die Straßen von London EmptyMi Sep 19, 2012 11:45 am

Bones hatte dicht vor ihr gestanden, sie in Augenschein genommen. Ja, er kannte sie. Alaska Young. Sie war berüchtigt unter den Vampiren, obwohl sie keiner war. Sie trank nur Vampirblut. das wussten viele nicht, aber er hatte einmal den Auftrag ghabt, sie aufzuspüren, hatte es aber nicht übers Herz gebracht, sie zu töten. In diesem Augenblick war er nicht mehr er selbst gewesen. Jedes andere Mädchen hätte er mühelos beiseitigen können, wenn er den Auftrag dazu gehabt hätte, aber bei ihr war er schwach geworden. Zwischen ihnen war sogar ein Kuss gewesen und es wäre bald mehr geworden, wenn er sie nicht gestoppt hätte und sich selbst gewzungen hätte, vom Bett zu steigen. Es wäre falsch gewesen. Sie war damals so verlockend gewesen, aber er hatte sie vergessen lassen. Alles. Sie würde ihn nicht widererkennen.
Als er ihr kühles Lächeln, dass ihre vollen, karmesinroten Lippen umspielte sah, musste er schmunzeln. Dann jedoch runzelte er die Stirn, als sie an ihm vorbeiging und dann von einem besoffenen Mistkerl aufgehalten wurde. Ehe er sich versah, hatte er ihr auch schon die leere Bierflasche an den Kopf geschlagen, die zerbrochen war und ihr eine tiefe Wunde an der Schläfe eingebracht hatte. Mit einem Hieb in den Magen hatte der Kerl sie zu Boden befördert, dann zog Bones ihn von ihr weg und schleuderte ihn ärgerlich in die Menschenmasse, wo er einige Leute mit zu Boden riss. Alaska versuchte, sich aufzurappeln, doch dann wurde sie von der Ohnmacht übermannt und Bones konnte gerade noch verhindern, dass sie mit dem Hinterkopf auf der Gehsteigkante aufschlug. Er fauchte ein paar unschöne Worte, sodass die Menschen nicht glotzten und hob sie hoch, ignorierte das Blut, das ihr über die Wange lief. Ohne auf den Rest zu achten, bahnte er sich einen Weg durch die Masse und schlug den Weg zu seinem Hotelzimmer, das er sich zwischenzeitlich genommen hatte, ein.

--> Bones Hotelzimmer
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